Von einer Schottin zur Wikingerin
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Von Wikinger-Schmuck bis keltisch-römische Reenactment: Meine Reise durch die Geschichte
Willkommen auf meiner Zeitreise! Mein Name ist Sabine Allgaier, und ich bin die kreative Seele hinter „Belanas Schatzkiste“. Heute möchte ich dich mitnehmen auf meine persönliche Reise durch die Welt der mittelalterlichen und historischen Gewänder – vom keltischen Peplos bis hin zu farbenfrohen Wikingerkleidern.
Reenactment ist meine Leidenschaft
Die Liebe zu alten Kulturen begleitet mich schon seit meiner Kindheit. Während andere Kinder mit ihren Barbiepuppen ganz normal spielten, stellte ich mit meinen Puppen Szenen aus frühmittelalterlichen Filmen nach.
Zu meiner Schulzeit fand ich dann ein altes Schulbuch meines Vaters und begann, darin zu lesen. Da dort etwas über Raubritter stand, die so ähnlich hießen wie wir, fragte ich meinen Vater und er klärte mich auf, dass wir die Nachfahren des Adelsgeschlechts derer von Quitzow sind. Diese waren berüchtigte Raubritter im 15. Jh. in der Mark Brandenburg.
Ich war fasziniert von der Geschichte und beschloss, mehr über diese Zeit und unsere Vorfahren zu erfahren. Seitdem bin ich süchtig nach allem, was ich über das Mittelalter, die Wikinger, die Kelten und andere alte Kulturen lernen kann.
Meine Reise als Reenactor
Als ich mich vor ein paar Jahren meiner Tochter und meinem Schwiegersohn anschloss, die Teil einer schottischen Gruppe auf verschiedenen Mittelaltermärkten waren, hätte ich nie gedacht, dass ich selbst Teil dieser Welt werden würde. Aber ich war fasziniert von der Atmosphäre und dem Gefühl von Geschichtlichkeit, das in der Luft lag. Als Schottin fand ich es besonders interessant, mehr über meine eigene Kultur und Geschichte zu erfahren und mich mit anderen leidenschaftlichen Leuten darüber auszutauschen. Und so begann ich, meine eigenen mittelalterlichen Accessoires und Kleidungsstücke anzufertigen, und tauchte immer tiefer in diese faszinierende Welt ein.
Mein Wikinger Schmuck
Vor ein paar Jahren beschloss ich, etwas anderes zu machen und eine Wikingerin zu werden. Ich liebe die nordische Kultur und ihre Mythologie und vor allem, die wunderschönen, bunten Kleider und der wundervolle Schmuck der Wikingerzeit hatten es mir angetan. Ich las vieles über die Wikinger und träumte davon, wie es wäre, in ihre Zeit zurückzukehren.
Dann fing ich an, mir meine Wikinger Gewandung zu nähen und Schmuck zu basteln, um mich wie eine echte Wikingerin zu kleiden. Nach und nach sammelte ich mehr und mehr Gegenstände und meine Begeisterung für die Wikingerkultur wuchs. Jetzt fühlt es sich an, als ob ich einen Teil meines Traums gelebt habe, und ich genieße es, immer wieder in die Welt der Wikinger zurückzukehren.
Da es zu dieser Zeit aber keinen passenden Wikinger Schmuck gab, außer den herrlichen Fibeln und Broschen sowie einfache Anhänger mit Wikinger-Symbolen, begann ich damit, für mich und meine Töchter Fibelketten und Halsketten herzustellen. Diese kamen bei Besuchern und anderen Wikinger Darstellern so gut an, dass ich den Schritt in die Selbstständigkeit wagte. Meinen Etsy-Shop eröffnete ich 2016 und verkaufe meine Ketten seitdem weltweit.
Meine ersten Fibelketten:
Und hier die ersten Versuche von Wikinger Halsketten:
Meine Ketten haben sich in den letzten Jahren ziemlich verändert. Früher habe ich oft mit einfachen Materialien gearbeitet, doch heute lege ich großen Wert auf Qualität und Einzigartigkeit. Deshalb nutze ich nur noch hochwertige Perlen, die meinen Ansprüchen gerecht werden. Viele davon sind handgefertigte Glasperlen von Hagedisenhain, einem kleinen Label, das für seine Liebe zum Detail und seine kreativen Designs bekannt ist. Jede Perle erzählt ihre eigene Geschichte, und genau das macht meine Ketten so besonders.
Meine 2. Darstellung als Keltin
Im Jahr 2022 habe ich mich einer neuen und spannenden Herausforderung gestellt: Ich bin jetzt auch als keltisch-römische Frau unterwegs! Der Anstoß dazu kam durch meine jüngste Tochter und ihren Mann, die beide Mitglieder einer römischen Reenactor-Gruppe sind. Da ich ohnehin gerne Zeit mit ihnen auf Lagerveranstaltungen verbringe, war es nur logisch, dass ich mich diesem Umfeld anpasse und selbst aktiv werde.
Tatsächlich hatte ich schon länger darüber nachgedacht, eine zweite Darstellung zu machen, da ich seit Jahren eine Leidenschaft für historische Reenactments habe. Ursprünglich wollte ich eher als Keltin auftreten, da mich die keltische Kultur und Geschichte besonders fasziniert. Doch bei genauerer Überlegung und durch die zeitliche Nähe der Kelten, Germanen und Römer im 1. Jahrhundert n. Chr. kam mir die Idee, beide Welten zu verbinden. So entstand mein Konzept, eine keltisch-römische Frau darzustellen – eine spannende Mischung aus beiden Kulturen, die auch historisch plausibel ist.
Dieser Schritt hat mir nicht nur neue Möglichkeiten eröffnet, sondern auch meinen Horizont erweitert. Es macht riesigen Spaß, sich mit der antiken Kleidung, den Bräuchen und dem Alltag dieser Zeit auseinanderzusetzen und diese spannende Epoche für andere lebendig werden zu lassen.
Ich bin gespannt, wohin mich meine Reise noch führen wird!